CKW-Altlastensanierung im Innenhof ermöglicht Flächenrecycling

Keine Setzungen durch thermische Bodensanierung

CKW-Belastung im Lehm und Schluff in zwei Monaten in-situ gereinigt

Am Standort der ehemaligen Lederfabrik Berninger in Idstein (Hessen) wurde im Auftrag der HIM-ASG eine thermische In-situ Sanierung (TISS) realisiert. Eine zuvor ausgeführte konventionelle Bodenluftsanierung zeigte keinen befriedigenden Sanierungserfolg, da der anstehende Lehm und Schluff eine zu geringe Durchlässigkeit für eine klassische Sanierung hat. Die Gasdurchlässigkeit wird durch versickerndes Niederschlagswasser zudem vermindert.

Die Platzverhältnisse im Innenhof der ehemaligen Lederwarenfabrik waren beengt. Ein Bodenaustausch wäre nur kleinräumig und segmentweise realisierbar gewesen. Was also tun? 

Feste Wärmequellen (THERIS-Verfahren) wurden zum Aufheizen des schluffig-lehmigen Bodens in bis zu 5 m Tiefe genutzt, um die bis hierhin eingedrungenen CKW trotz anstehenden Schichtwassers effizient zu verdampfen. Von Oktober 2010 bis Januar 2011 wurden ca. 19 kg CKW über die Bodenluft mit CKW-Konzentrationen von bis zu 2.500 mg/m³ ausgetragen.

CKW-Altlastensanierung: Bobenbelastung von CKW um den Faktor 10 reduziert

Vor der thermischen in-situ Sanierung lag die maximale CKW-Belastung im Boden bei 160 mg/kg. Eine Erfolgskontrolle und Gesamtbetrachtung der Wirksamkeit der thermischen in-situ Sanierung erfolgte durch die HPC AG im März 2011. Hierbei wurde nachgewiesen, dass die maximale CKW-Belastung im Boden nach zwei Monaten THERIS-Sanierung nur noch bei 17 mg/kg lag. Dies entspricht einer Reduktion der CKW-Belastung um eine Größenordnung in zwei Monaten. Eine Größenordnung entspicht einem Faktor von 10.

Bemerkenswert: Auch außerhalb der CKW-Herdsanierung wurden die CKW-Bodenbelastungen erheblich reduziert.

Der Grund: Die Wärme wirkte über den eigentlichen CKW-Sanierungsbereich hinaus. Ebenso die Bodenluftabsaugung. Ein toller Nachweis der Leistungsfähigkeit des THERIS-Verfahrens in bindigen Böden.

Altlastenfreistellung ohne Bodenaushub

Durch die nachhaltige Herdsanierung konnte der Standort aus dem Altlastenkataster entlassen werden. Dieses ebnete den Weg zur Wiedernutzung des gesamten Grundstücks. Ein Investor konnte zeitnah nach Abschluss der thermischen Herdsanierung gefunden werden. Nach über 25 Jahren Brache bricht nun eine neue Epoche für das historische Ensemble an.