Neubau während der LHKW-Sanierung errichtet

Thermische in-situ Bodensanierung beim Flächenrecycling

Projektmanagement koordiniert Sanierung und Hochbau

Auf dem Standort einer Gießerei in Österreich bestand eine Belastung durch LHKW (leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe). Die LHKW befanden sich überwiegend in bindigen, lehmig-tonigen Bodenschichten in der ungesättigten Bodenzone. Der Grundwasserspiegel schwankte saisonal durch Schmelzwasser um mehrere Meter. Daher bestand die Gefahr einer LHKW-Verlagerung ins Grundwasser.

Im Zuge einer Werkserweiterung war der Neubau einer Produktionshalle über der LHKW-Quelle geplant. Die LHKW-Quelle im bindigen Boden musste daher zum vorbeugenden Grundwasserschutz vor dem Neubau entfernt werden. Ein Bodenaustauch der LHKW-Quelle mit einem konventionellen Bodenaushub einschließlich Baugrube und Verbau oder mittels Großlochbohrungen war komplex und zeitaufwendig. Unsere thermische in-situ Sanierung mit dem THERIS-Verfahren erwies sich im Verfahrensvergleich dazu als kostengünstige und technisch vorteilhafte Variante zur Altlastensanierung.

Um einen fristgerechten Start der Produktion im Hallenneubau zu gewährleisten, erfolgten die Bodensanierung und der Rohbau zeitgleich. Hierzu war ein enge Koordination der Schnittstellen zwischen den Gewerken Bodensanierung, Tiefbau und Hochbau und ein straffes Baumangement erforderlich. Hierbei wurden die zeitlichen Abläufe u.a. bei den Bohrarbeiten, der Installation der Sanierungsanlage und beim Sanierungsbetrieb einerseits sowie die Bauabläufe beim Rohbau der Produktionshalle andererseits eng aufeinander abgestimmt.

Thermische Bodensanierung (TISS) ermöglicht fristgerechten Produktionsstart

Durch das konduktive Aufheizen des Bodens wurden die LHKW verdampft und über die Bodenluftabsaugung (BLA) ausgetragen. Ohne Bodenaushub wurde in nur vier Monaten der LHKW-Schadensherd beseitigt. Ein LHKW-Eintrag ins Grundwasser wurde dauerhaft unterbunden.

Die kurze Sanierungszeit ermöglichte eine fristgerechte Fertigstellung der neuen Produktionshalle. Hallengründung und Maschinenfundamente sind in ihrer Tragfähigkeit durch die in-situ Bodensanierung nicht beeinträchtigt. Setzungen der Lehm- und Tonschichten wurden nicht festgestellt.

Keine Einschränkungen bei der LHKW-Bodensanierung durch THERIS

Durch THERIS wurde über dem Sanierungsbereich ein Hallenneubau während der LHKW-Sanierung ermöglicht. Die schnelle und effiziente thermische Bodensanierung ermöglichte eine fristgerechte Inbetriebnahme der neuen Halle.

Veröffentlichung:

Schmitz H.J., Hiester, U., Müller M.: Thermische In-situ-Sanierung  - LHKW-Altlast während eines Industriehallenbaus saniert. BauPortal, 127 (2015), S. 4-7.