CKW-Altlast wird während eines Industriehallenbaus saniert

Im BauPortal 1/2015 berichten wir über thermische In-situ-Sanierungen von CKW-Altlasten in einem Gießereibetrieb. Drei Kontaminationsherde wurden während der laufenden Produktion und zeitgleich zum Bau einer Industriehalle erfolgreich saniert.

CKW-Jahresfrachten: Thermische In-situ-Sanierung, kalte Bodenluftabsaugung, Grundwasserreinigung

In der Gießerei wurden zur Oberflächenbehandlung der Metallteile unterschiedliche Lösemittel und leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), vor allem Tetrachlorethen (PER), Trichlorethen (TRI) und 1,1,1-Trichlorethan verwendet. Nachdem anfang der 1990er Jahre Bodenverunreinigungen mit CKW festgestellt wurden, wurde ab 1993 bzw. ab 1996 bis zum Jahr 2002 an zwei voneinander abgegrenzte Schadensherde unter oder neben genutzten Gebäuden und deren Zufahrten eine konventionelle, kalte Bodenluftabsaugungen betrieben. Zudem wurde seit 1996 eine Grundwassersanierung durchgeführt. Der gesamte Schadstoffaustrag der bis zum Jahr 2009 vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen (Grundwassersanierung und Bodenluftabsaugung) liegt bei rund 300 kg CKW. Bei der durchaus nennenswerten Gesamtmenge sind die über den Betriebszeitraum gemittelten Frachten der Maßnahmen gemessen am Sanierungsvolumen als mäßig zu bewerten (siehe Abbildung). Die CKW-Schadensherde in der ungesättigten und in der gesättigten Bodenzone waren mit diesen konventionellen Maßnahmen nicht so zu entfernen, dass eine weitere Nachlieferung ins Grundwasser unterbunden werden konnte.

Zur Sanierung der Schadensherde bei laufender Produktion im Werk wurden thermische In-situ-Maßnahmen als die wirtschaftlichste und technisch zuverlässigste Varainten ermittelt. Durch die thermischen In-situ-Verfahren THERIS (Feste Wärmequellen) und TUBA (Dampfinjektion) konnte im Vergleich zur vorherigen kalten Bodenluftabsaugung und Grundwasserreinigung der Schadstoffaustrag um ein Vielfaches erhöht werden (siehe Abbildung). Die Schadensherde wurden in allen drei Teilbereichen entfernt.

Zwei Teilbereiche wurden durch Dampfinjektion bzw. die Installation fester Wärmequellen unter Gebäuden saniert, ohne den Arbeitsschutz oder die laufende Produktion im Werk zu beeinträchtigen. Dabei erfolgte die Installation der Injektions- und Extraktionsbrunnen sowie der festen Wärmequellen und der Messtechnik teilweise unterflur.

Im dritten Teilbereich wurde während der Sanierung eine Industriehalle über dem Sanierungsfeld erbaut. Die thermische Sanierung war auch hier wirtschalftlicher als die Alternative Bodenaustausch oder Großlochbohrung. Durch die enge Schnittstellenabstimmung aller Beteiligten (u.a. Kunde, Fachplaner des Hallenneubaus, Gutachter und Sanierungsfirmen) konnten Konflikte mit anderen Gewerken vermieden werden.

Details zu den thermischen in-situ Sanierungen und Vergleiche mit einer konventionellen, kalten Bodenluftabsaugung und einer Grundwassersicherung rund den Artikel ab.