Brachflächen vermeiden - Flächenrecycling nutzen
Grundstücke gezielt vermarkten
Kleine und mittlere Unternehmen entwickeln kleine und mittlere Grundstücke (KMUeKMF)
Zentrales Ziel des Vorhabens war es, die Flächeninanspruchnahme zu reduzieren, um den Verbrauch der Ressource Fläche zu mindern. Im Rahmen des REFINA-Forschungsprogramms "Kleine und mittlere Unternehmen entwickeln kleine und mittlere Flächen (KMUeKMF)" stand ein schnelles Flächenrecycling von innerstädtischen Grundstücken bis 5 ha im Fokus. Gerade in den Innenentwicklung von Städten und Gemeinden bieten diese Flächen ein erhebliches Potenzial. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung von Strategien und Methoden, um in der Stadtplanung diese Potenziale zu erfassen und zu nutzen. Die Ansprache von Grundstückseigentümern und Investoren ist hierbei ein wichtiger Baustein.
Wesentlich war hierbei die Erarbeitung und Etablierung von Strategien für Kommunen und Unternehmen bei der Entwicklung und dem Flächnenrecycling kleiner und mittlerer Brachflächen. Die Strategie sieht unter anderem für Kommunen die kontinuierliche Betreuung von Brachflächen vor. Dieses soll durch ein Standortmanagement oder Gebietsmanagement erfolgen. Es dient der verbesserten Koordination der Aktivitäten städtischer Ämter rund um die Stadtplanung.
Hierzu ist eine gläserne Projektentwicklung unter Einbindung und Moderation verschiedener Interessengruppen notwendig. Konzepte zur Kommunikation zwischen Kommune, mittelständischen Investoren, Standortentwicklern und Grundstückseigentümern wurden erarbeitet und erfolgreich erprobt. Speziell zugeschnittene Unterstützungs- und Fördermaßnahmen wurden entwickelt, um Anreize für eine schnelle Wiedernutzung ungenutzter Grundstücke zu schaffen.
Die Instrumente zur Projektsteuerung und die entwickelten Strategien wurden an ausgewählten Modellstandorten in Stuttgart getestet. Zusätzlich werden sie in Form eines Expertendelphis überprüft. Dadurch wurde die Praxistauglichkeit sowie die Übertragbarkeit auf andere Kommunen unterstrichen. Der Praxistransfer erfolgt in Form von Fortbildungsveranstaltungen, Seminaren und Workshops.
Das Arbeitsprogramm des Vorhabens umfasste drei aufeinander aufbauende Phasen:
Phase I: Analyse und Entwicklung neuer Strategien und Methoden
In dieser Phase erfolgte eine umfassende, interdisziplinäre Analyse zur Wiedernutzung von kleinen und mittleren Brachflächen. Die Analyse beinhaltete eine Untersuchung laufender und abgeschlossener Wiedernutzungsprojekte von Brachflächen bis 5 ha. Ferner wurden geeignete Werkzeuge und Vorgehensweisen, die eine Wiedernutzung von Grundstücken ermöglichen zusammengestellt, ausgewertet und weiterentwicklt.
Phase II: Anwendung und Umsetzung der Strategien an Modellstandorten - Test der Lösungsmöglichkeiten
Die in Phase I entwickelten Strategien und Werkzeuge wurden jetzt auf drei Modellstandorten in Stuttgart eingesetzt und getestet. Basierend auf den gemachten Erfahrungen wurde das entwickelte Instrumentarium verbessert.
Phase III: Entwicklung des Managementkonzeptes für Kommunen und KMU, Wissenstransfer, Abschlussdokumentation
In dieser letzten Projektphase wurden die Übertragbarkeit der Ergebnisse und Erfahrungen auf andere Kommunen gezeigt. Hierzu wurden die Rahmen der PHASE II getesteten und weiterentwickelten neuen Strategien und Werkzeugen mit der Methode eines Expertendelphis überprüft. Die getesteten neuen Strategien zum Umgang mit Brachflächen und nicht genutzten Grundstücken wurden zusammengestellt. Hieraus wurde ein Baukasten entwickelt und in Form einer Broschüre zum Umgang mit Brachflächen erstellt.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde ein Weiterbildungskonzept für Kommunen erarbeitet. Hierbei sollen die neu entwickelten Werkzeuge in der Fachöffentlichkeit bekannt zu machen. Zudem erfolgt so ein zeitnaher Transfer in die Stadtplanung und Innenentwicklung.
Wir waren an diesem Vorhaben im Auftrag der Universität Stuttgart, Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (VEGAS) beteiligt. Insbesondere arbeiteten wir an der Erreichung der folgenden Ziele mit:
- Bestandsanalysen und Konzeption von Strategien zur schnellen Wiedernutzung von Brachflächen und nicht genutzten Grundstücken bis 5 ha
- Konzeption für ein Bewertungsinstrumentarium zur Flächenauswahl
- Fiskalische Wirkungsanalysen: Vergleich der Innenentwicklung mit der Neuansiedlung auf der "Grünen Wiese“
- Ermittlung und Umsetzung von Marketingkonzepten und Investorenansprache (Marketingleitfaden)
- Konzeption und Ausrichtung von Fortbildungen, Seminaren und Workshops
- Mitarbeit an der anwendungsorientierten Arbeitshilfe zur Verbreitung der Ergebnisse.
Das Projekt richtete sich an Akteure aus den Bereichen Flächenmanagement, Flächenrecycling, Flächenaktivierung, Prozessmangement, Eigentümeransprache und Weiterbildung zum Flächenmanagement. Zielgruppen waren Politik, öffentliche Verwaltung (vornehmlich kommunale Stadtplanung) sowie private Grundstückseigentümer und Investoren. Der Fokus lag auf der Innenwentwicklung zur verbesserten Nutzung von Grundstücken bis 5 ha.
Informationen zur Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA) finden Sie unter
Abschlußbroschüre
Projekthomepage
Auf der Projekthomepage finden Sie weitere Informationen zur aktiven Gestaltung von Flächenrecycling und Innenentwicklung.