Energiesparende, nachhaltige Grundwassersanierung mit Dampf-Luft-Injektion (TUBA-Verfahren)

Mehr als 280 Tonnen Benzin-Kohlenwasserstoffe in 17 Monaten aus dem Grundwasser entfernt

Beitrag 5716.01 im Handbuch Altlastensanierung und Flächenmanagement

Der Petroleumhafen in Hamburg-Waltershof wurde seit den 1920er Jahren betrieben und ausgebaut. Im Verlauf des 2. Weltkriegs wurde das Tanklager zerstört. Dabei wurden erhebliche Mengen an Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) und anderen Schadstoffen freigesetzt. Diese umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffe versickerten im Boden und belasteten Boden und Grundwasser erheblich. In einigen Bereichen schwamm Leichtphase auf dem tidebeeinflussten Grundwasser.

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Freien und Hansestadt Hamburg beauftragte die Quellensanierung eines hochbelasteten Areals auf einer Grundfläche von grob 10 000 m2 bis in eine Tiefe von bis zu 12 m unter der Geländeoberkante (GOK). Das Ziel: Eine nachhaltige Schadstoffentfrachtung von Boden und Grundwasser unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte.

Für die Schadensherdsanierung mit dem TUBA-Verfahren (thermisch unterstützte Bodenluftabsaugung) wurden ein Dampferzeuger, eine Bodenluftabsaugung, eine Abluftreinigung und eine Grundwasserreinigungsanlage am Standort installiert und über 17 Monate betrieben. Der Zeitplan für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahme war, aufgrund der Schnittstellen bei der Baureifmachung, eng bemessen. Alle Arbeiten im Sanierungsfeld zur Quellensanierung waren in weniger als zwei Jahren abgeschlossen.

Der Größenmaßstab der thermischen in-situ Sanierung am Standort Petroleumhafen Hamburg ist in Europa einzigartig. Der Schadstoffaustrag von über 280 t Benzin-KW überstieg das vormals abgeschätzte Inventar um 40 %. Das TUBA-Verfahren der reconsite GmbH darf hier als hochgradig energieeffizient und energiesparend bezeichnet werden. Die bewirkte Schadstoffentfrachtung ist ebenso nachhaltig wie dauerhaft. Im Literaturvergleich mit konventionellen hydraulischen Maßnahmen unterschreitet die hier ausgeführte thermische in-situ Sanierung (TISS) den spezifischen Energieverbrauch und die spezifischen Kosten. Energieverbrauch und Kosten pro Kilogramm Schadstoff sind beim TUBA-Verfahren geringer als bei herkömmlichen Verfahren. Das Projekt wurde bei dem Flächenrecyclingpreis „Brownfield24 Award 2022“ mit einem 1. Platz ausgezeichnet.

Wir danken unserem Auftraggeber BUKEA (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Freie und Hansestadt Hamburg), dem Büro Umtec l Prof. Biener l Sasse l Konertz mbB (Bremen) (Fachliche Überwachung und Begleitung sowie Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination) und unseren Projektpartnern für die sehr gute Zusammenarbeit bei diesem herausragenden und erfolgreichen Projekt.

Handbuch Altlastensanierung und Flächenmanagement

Handbuch Altlastensanierung und Flächenmanagement. rehm Verlag

Mehr als 280 Tonnen Benzin-Kohlenwasserstoffe in 17 Monaten aus dem Grundwasser entfernt

Mit dem TUBA-Verfahren (thermische in-situ Sanierung (TISS)) wurden Schadstoffe nachhaltig und dauerhaft, energieeffizient und kostensparend aus Boden und Grundwasser entfernt. Das Projekt wurde mit einem 1. Platz beim Flächenrecyclingpreis „Brownfield24 Award 2022“ ausgezeichnet.